Premiere an der Anton-Krieger-Gasse: KI-Mottowoche für die 5. Klassen
In der Woche vor den Herbstferien fand an unserer Schule eine besondere Premiere statt: Eine Mottowoche im Zeichen von KI für alle Schülerinnen und Schüler der 5. Klassen. Jeden Tag gab es drei Stunden lang Impulsvorträge und Präsentationen, Kurzfilme und Aktivitäten, die dazu dienten, die Jugendlichen über die Möglichkeiten, aber auch die Risiken der KI aufzuklären.
Das Programm war ambitioniert – 125 Jugendliche im Festsaal zu motivieren, sich offen auf das Thema einzulassen. Inspiriert von einer ähnlichen Initiative des Lehrers Bernhard Gmeiner, stand jeder Tag unter einem anderen Schwerpunkt.
Montag: Kickoff und Bewusstseinsbildung

Den Auftakt machte Thomas Strasser von der Pädagogischen Hochschule Wien mit einem Impulsvortrag. Er machte deutlich, wie wichtig es ist, das Phänomen KI ernst zu nehmen und zu überlegen, wie wir im Bildungskontext damit umgehen. Auch die Ergebnisse einer schulinternen Umfrage zur KI-Nutzung wurden präsentiert. Wenig überraschend: Fast alle nutzen KI regelmäßig. Die meisten zeigten sich jedoch einverstanden damit, KI fair und verantwortungsvoll einzusetzen.

Dienstag: Ausprobieren und Entdecken
Am Dienstag hatten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, Chatbots und Bildgeneratoren selbst auszuprobieren. Unterschiedliche Aufgaben dienten dazu zu erproben, welche Tools für welche Situationen am besten geeignet sind.

Mittwoch: KI entzaubert
Nach einem Impulsvortrag von Frank Kern, der die technischen Aspekte der KI erklärte, folgten drei Kurzfilme mit anschließenden Diskussionen. Der erste Film zeigte die Arbeitsbedingungen der Data Annotators in Kenia, der zweite beleuchtete Fragen zu Energie und Ressourcen – wie Strom- und Wasserverbrauch mit KI zusammenhängen. Der dritte Film war ein TED Talk über die Gründerin von Replika, einer KI, die Persönlichkeiten repliziert und ursprünglich gegen Einsamkeit und Trauer entwickelt wurde. Die zentrale Frage: Wo ist deine persönliche Grenze? Sind das Gründe, KI abzulehnen? Die Mehrheit der Jugendlichen sagte nein.

Donnerstag: Kunst und KI
Am Donnerstag standen Fragen nach Kunst und KI im Mittelpunkt. Ein Brief von Nick Cave wurde gelesen, in dem er seine Ablehnung gegenüber KI-generierter Musik „im Stil von” ausdrückt. Es wurden verschiedene Meinungen von Künstlern und Musikern vorgestellt – manche von ihnen sind empört, dass ihre Werke ohne Erlaubnis zu Trainingszwecken verwendet werden, andere nutzen bewusst KI, um neuartige Werke zu schaffen. Eine Podiumsdiskussion mit Lehrer*innen war sehr spannend. Ein Kahoot rundete den Nachmittag ab.

Freitag: KI und Beruf

Den Abschluss bildete ein Impulsvortrag von Sabrina Di Bartolomeo, einer Programmiererin bei Microsoft. Sie zeigte, wie sie in ihrem Arbeitsalltag KI nutzt, und sprach allgemein über KI und Beruf. Wird KI Jobs wegnehmen? Was passiert mit Menschen, die nicht dazu lernen oder sich umschulen möchten? Wir werden sehen. Am Ende des Vormittags erstellten die Jugendlichen kollaborativ Regeln für den Umgang mit KI in der Schule und gestalteten Plakate mit einem Slogan oder Tipps für ihre Klasse.

Fazit
Wir hoffen, dass die Zeit und Mühe, die in diese Woche investiert wurden, einen positiven Einfluss darauf haben werden, wie die Schülerinnen und Schüler KI nutzen. Sie wurden für die Chancen und Gefahren sensibilisiert und erinnert, dass wir alles kritisch hinterfragen und verifizieren sollten.


